Erst 300 km, dann paranoid – Klappern in der Kupplung..
Letzte Woche Donnerstag stand eine Ausfahrt auf dem Programm.
Es ging nach Heidenheim, um dort einen Termin wahrzunehmen. Nachdem ich nun ein echtes Navi besitze konnte ich endlich auch die Routendaten aufzeichnen und habe nun die Möglichkeit diese euch etwas dynamischer zu zeigen..
Nach wie vor nutze ich den Sports-tracker um die Routendaten aufzuzeichnen und habe eine neue Art der Einbindung in den Blog entdeckt. Dadurch kann ich euch detailreichere Informationen über die Route zur Verfügung stellen.
Eine Sache möchte ich aber zur Autobahnfahrt anmerken.
Wenige Kilometer nachdem das Autobahnkreuz bei Ulm passiert war, wurde die A7 in nördliche Richtung für einen Mini extrem. Warnschilder über Bodenwellen und fehlerhaften Fahrbahnbelag gab es viele, aber die lindern das Problem nicht. Der Streckenabschnitt lief mehr oder weniger über Betonplatten welche böse auf Lijan´s Fahrwerk schlugen. Im Mini fühlte ich mich wie in einer alten klapprigen Achterbahn. Ich musste die Geschwindigkeit drosseln und selbst mit 70 – 80 km/h waren die Schläge noch sehr unangenehm. Also für Mini Fahrer definitiv nicht weiter zu empfehlen.
Auf der Strecke begegnete ich noch einigen Reifenteilen. Ich zog die einmal durch den Radkasten, weil mir an dieser Stelle ein ausweichen zu riskant erschien. Aber wir kamen rechtzeitig an.
Mein neues Navi ist schon ein eigenartiges Ding. Es merkt sehr schnell wenn ich von der Route abweiche und reagiert sofort darauf. Es sagt Achtung, wenn ich ein wenig schneller fahre als ich darf und manchmal sagt es:
„Achtung Gefahrenstelle“.
Irgendwie eigenartig, als es mir das erste Mal von einer „Gefahrenstelle“ berichtete. Woher will das Navi wissen, dass genau dort oder dort eine Gefahrenstelle ist?
Was es mit den Gefahrenstellen auf sich hat, wurde dann mehr oder weniger auf Kosten der anderen Autofahrer aufgeklärt:
Ich rollte gerade auf eine Ampel zu weil ich rechts abbiegen wollte. Kurz bevor ich dann über die Schulter blickte sah ich es 3 mal kräftig vor mir blitzen. Nein – nicht weil ich zu schnell war. Sondern weil andere Fahrer viel zu schnell waren. Geschieht denen Recht. So weis ich seit dem, dass mich mein Navi vor festinstallierten Blitzern warnt. Nur irgendwie, sagt es mir immer „Achtung Gefahr“ und ich suche dann und finde erst beim dritten vorbeifahren diesen Blitzer. Noch amüsanter, es warnt mich sogar wenn dieser Blitzer nicht auf meiner Route ist.
Nagut, wenn ich euch schon von meinem neuen Navi berichte:
Ich find es ist ein gutes Einsteigernavi, mit Fahrspurassistent, Tmc und anderem Spielzeug. Vielleicht schreib ich mal einen ausführlichen Bericht darüber..
In Heidenheim angekommen, kam Lijan erstmal in ein Parkhaus, dann nahm ich meinen Termin wahr und konnte darauf auch wieder nach Hause fahren.
Doch irgendwas war anders. Lijan startete zwar normal, doch beim Anfahren ruckelte es etwas als ich die Kupplung kommen lies. Ich war verwirrt und dachte die Kupplung rutscht durch? Ohje, was ist hier los?
Da ich ohnehin Tanken musste, fuhr ich erstmal zur nächsten Tankstelle. Lijan´s Durst wurde gestillt und ich horchte mal in den Motor hinein.
Klappern in der Kupplung
Hö? Was ist das, wo kommt das her? Mir kam ein rhytmisches „klackern“ aus der Gegend des Kupplungdeckels entgegen. Nicht laut, aber wahrnehmbar.
Das verunsicherte mich und ich lauschte weiter und drückte dabei zwischendrin auf das Kupplungspedal:
Was ist das, was da so klackert?
Den Abend dann nutzte ich für eine Recherge im Mini-Forum.
Ohje. Was ich da zu diesem Thema lesen konnte, machte mir keine großen Hoffnungen.
Vom Ausrücklager, über Primärrad zum Zwischenrad. Von kaputten Kupplungssplints und sonstigen üblen Schäden hab ich dort gelesen. Spätestens jetzt war ich richtig verunsichert um Lijan´s Zukunft. So entschloss ich mich mal Kontakt zu einer sehr herzlichen Werkstatt aufzunehmen. Ich fragte mal grob an, was denn eine Motor/Getriebe Revision kosten könnte. Interessanter weise bekam ich nur eine Antwort:
„Komm mal vorbei und wir reden darüber. „
So bin ich vorbei gekommen und hatte extra Verstärkung organisiert, falls ich Lijan dort stehen lassen muss. Hehe, war auch ein kleines Abenteuer, im Stadtverkehr und auf dem Autobahnabschnitt meinen
Geleitschutz nicht zu verlieren.
Ich beschreib es mal so:
Auf der Autobahn ist es eigentlich nicht schwer im kleinen Konvoi vor sich hin zu fahren. Eigentlich, wären da nur die anderen Autofahrer nicht.
So kam es wie es kommen musste und es quetschte sich ein DHL Lieferwagen zwischen uns. So konnte mein Geleitschutz nicht sehen, dass ich abfahre.
Ich erkannte nur im Rückspiegel, wie das Auto einfach nicht auf die Ausfahrt kam. Als ich letztendlich schon um den Bogen gefahren war erkannte ich das Auto welches mich verfolgen sollte einfach weiter auf der Autobahn fahrend. Natürlich hatten wir das Szenario vorher nicht abgesprochen, so entschloss ich mich auch schnell wieder auf die Autobahn zu fahren und mein Gespann wieder abzuholen. Ich schwitzte etwas, da ich nicht wusste wie mein Geleitschutz reagiert. Es kam ein Rastplatz und ich versuchte dort den vermissten Wagen zu entdecken, doch das war nicht. Also fuhr ich weiter. Erheblich schneller als vorher, bis ich endlich wieder Blickkontakt hatte. Der Rest ist Formsache.
So kamen wir endlich im Gespann bei der Werkstatt an und ich durfte Lijan´s Wehwehchen Vorführen.
Um mich ausnahmsweise mal kurz zu fassen.
Diagnose: „Ausrücklager“ – im noch normalen Bereich.
Und wie kann das entstehen?
Indem man lange den Fuss auf der Kupplung hat. Sei es beim Fahren, an der Ampel usw. Das Belastet die ganze Kupplungsmechanik und irgendwann gibt die Technik kleinbei. Ich muss zugeben, heutzutage lernt man in der Fahrschule nicht mehr das schonende Fahren. Klar, dem Schüler wird gesagt er solle nicht hochtourig fahren, aber an der Ampel den Gang rausnehmen und nicht die Kupplung ständig drücken, das wird sogut wie keinem Fahrschüler mehr beigebracht. . .
Letztendlich konnten wir auch wieder nach Hause fahren und ich war wirklich beruhigt, denn ein Tauschmotor/Getriebe wäre nicht so einfach drin gewesen, von einer Revision ganz zu schweigen.
Auch hier muss ich nochmal betonen, dass der Werkstattmeister mit Herz an die Sache gegangen ist und das sehr professioniell.
Denn er hat nicht wie ich den Teufel an die Wand gemalt und sich erstmal selbst ein Bild von der Sache machen wollen. Er hat in meiner Kontaktaufnahme erkannt, dass etwas bei Lijan nicht stimmt und ich Hilfe suche.
Und genau auf dieses Hilfegesuch ist er eingegangen. Er hat mich als Kunde verstanden, ohne dass ich viele Worte verschwenden musste.
Genau diese Erfahrung gemischt mit einer gesunden Portion Intuition, werden bei unseren Werkstätten immer seltener und das ist der Grund warum ich den Meister so schätze.
Fazit:
Viel Wirbel um wenig. Ich hab mir mehr Sorgen gemacht als es hätte sein müssen. Aber lieber vorher Vorsichtig als hinterher den größeren Schaden.
Nur durch probieren und genauem zuhören kann man das Problem genau zuordnen.