Einmal Stuttgart und zurück = 100000 Kilometer!
Letzten Sonntag präsentierte sich das Wetter von der Schokoladenseite. Wir wurden mit viel Sonne und herrlich warmen 25° C Außentemperaturen hier in Bayern beschert. Das ideale Wetter für einen Trip nach Stuttgart zu meiner Verwandtschaft.
Am Sonntagmorgen stand ich gegen 7:00 Uhr auf um mir erstmal nen kräftigen Kaffee zu machen und dann langsam aber sicher alle Sachen vorzubereiten. Ich packte aktuelle Musik auf den Usb- Stick, packte Kamera und Proviant ein und belud den Mini.
Ich wusste, dass ich vor Abfahrt nochmal tanken gehen sollte, da der Tank nurnoch 1/3 voll war. So überlegte ich erstmal welche Tankstelle ich besuchen will, denn hier in der Nähe die Esso oder als nächstes die Aral sind mir definitiv zu teuer. Naja was heisst zu teuer. Die haben 20 Bezeichnungen für den Sprit welchen die an den Säulen zum zapfen anbieten und da soll heute mal einer in Zeiten des E10 noch durchblicken.
Ich weiß mein Mini darf kein E10 tanken. Im Miniforum gibts es dazu eine Diskussion bei welcher der Tipp geäußert wird Motor bzw. Kettensägenöl im passenden Mischverhältnis zum Sprit hinzu zufügen. Aber solang es keine offiziellen Erfahrungswerte gibt lass ich das lieber – nicht dass ich mir doch das Herz des Mini`s kaputt mache.
Und so startete ich die Tour um erstmal eine passende Tankstelle zu finden. Ich wusste Richtung A8 gibt es ca 3 Tankstellen die ich besuchen kann. Kurz vor der Autobahnauffahrt sind nochmal mehrere welche ich aber nicht anfahren will, weil die bestimmt teurer sind als eine Tankstelle welche nicht kurz vor der Autobahn ihren Sprit verkauft. Und so fuhr ich zu einer Jet und danach direkt nach Stuttgart.
Die Fahrt selbst lief relativ unspektakulär, es war wenig Verkehr und diverse Autobahnrambo`s blieben meinem Mini und mir auch fern. Schade ist nur, dass nach dem Werkstatthandbuch für die MPi`s in Japan eine Klimaanlage vorgesehen ist und die Europäer oder Briten darauf ab Werk verzichten müssen. Für mich hat das zur Folge, dass der Mini wirklich warm wurde in der prallen Sonne und ich mich während der Fahrt mehr so fühlte als wär ich im Solarium als eher in meinem kleinen Liebling.
Nach 2 Tankstopp`s – ich tanke meist wenn die Tanknadel bei der Hälfte angekommen ist, kam ich gegen 12:45 Uhr bei meiner Verwandtschaft an. Die Wiedersehensfreude war sehr groß und es gab lecker Mittagessen.
Bevor es dann aber Kaffee und Kuchen gab, machte ich erstmal einen Rundgang ums Haus um dann festzustellen, dass der Mini in der prallen Sonne steht und sich aufheizt. Allein der Gedanke in 2 Stunden wieder losfahren zu wollen und dann im aufgeheizten Mini gekocht zu werden, trieb mir Schweißperlen auf die Stirn.
Dagegen muss was unternommen werden! So nahm ich die Tüte in welcher ich die Reiseutensilien untergebracht hatte und zerschnitt diese. Warum musste ich gerade diese Tüte zerschneiden? 🙂
Irgendeinen Vorteil muss Mode ja haben, denn die Tüte war mehr eine Tasche dessen Aussenhaut mit reflektierendem Stoff versehen war. Ähnlich wie die Innenseite eines Tetrapak`s. Andere kaufen extra für die Windschutzscheibe so Sonnenschutzblenden und ich mach sie mir selber. Der praktische Vorteil daran war, dass die Oberfläche wie schon gesagt, die Sonnenstrahlen reflektiert und die Trageschlaufen an der Tüte hatten die ideale Größe um die nun zerschnittene Tasche an den Sonnenblenden im Mini einzuhängen.
Am Ende sah das Ganze so aus:
Blöd war nur dass bis das Ding fertig zugeschnitten und aufgehangen war, der Schatten der Nachbarhäuser meinen Mini vor der Sonneneinstrahlung schützte.
Nungut, ich startete einen Rundgang um den Wagen um zu sehen, dass noch alles dran ist was dran gehört – man weiß ja nie..
Dabei musste ich leider am linken hinteren Kotflügel entdecken,
dass wohl irgendein Parknachbar in München zu blöd zum einparken war, denn irgendwer hat mit irgendwas meine Radverbreiterung tuschiert und nen hässlichen Kratzer reingemacht. Und Nein, dass kann ich nicht selbst gewesen sein – denn dann hätte ich im linksverkehr irgendwo falsch einparken müssen. Naja eine Sache mehr die ich wieder flicken muss, aber zum Glück sind die Verbreiterungen aus Kunststoff und rosten demnach nicht.
Dann ging es auch schon wieder nach Hause. Den Heimweg mussten wird über die Landstraße ( B28 ) bestreiten, da auf der A8 Stuttgart – München ein Streckenabschnitt irgendwo beim Drachensteiner Hang bis 22:00 Uhr gesperrt ist. In Tübingen war ich nochmal tanken um dann am Stadtende auf die B28 nach Reutlingen zu fahren. Eine letzte Ampel noch und dann kann es losgehen. Die Straße hier hatte 2 Spuren und es ging den Berg hinauf. Hinter mir war ein silberner VW Lupo welcher mich überholen wollte weil er dachte, dass ich mit dem kleinen MPi nicht schnellgenug den Berg hinauf komm. Er dachte. . . Denn bei 3000 Umdrehungen entfaltete mein Kleiner Brite seine Kraft und lies den Lupo hinter mir sodass dieser wieder hinter mir auf die rechte Spur einscheren musste.
Eigentlich ne tolle Sache auf der Landstraße zu fahren, da kann man ein wenig von der Landschaft sehen und fährt nicht nur stupide Autobahn. Der Nachteil daran ist natürlich die Chance auf Sonntagsfahrer zu treffen welche ihr Gaspedal nicht finden und richtige Autokollonen hinter sich herziehen..
In einer solchen Autokolonne landete ich natürlich und ich musste mich über eine Strecke von 30 Kilometern mit Blumen pflücken während der Fahrt beschäftigen.. Nach Reutlingen geht es hoch auf die schwäbische Alb.
Auf diesem Streckenabschnitt fährt man kleine Terpentinen den Berg hinauf. Im Mini macht sowas tierisch Spass, aber auch nur wenn vor einem jemand fährt, der auch fahren kann. Und so musste ich noch immer in dieser Kolonne im 1 und 2 Gang den Berg hinauf schleichen. Oben auf der Alb angekommen gab es dann glücklicherweise die erste Überholmöglichkeit. Ich war an zweiter Stelle nach der Schlafmütze und wartete und hoffte, dass das Fahrzeug vor mir zum Überholen ansetzt. Aber dem war nicht so. Irgendwo war ich mittlerweile so entnervt an Stellen wo ich 80 fahren könnte aber mit 60 km/h hintuckern muss, dass ich die Sache selbst in die Hand nahm und zum Überholen ansetzte. Ich warf prüfende Blicke in die Spiegel, setzte den Blinker, drückte aufs Gas und scherte aus! Mit lautem Geschrei meldete sich der Motor meines kleinen Mini`s und beschleunigte. Kaum war ich auf Höhe meines vorrausfahrenden zeigte sich schon wieder der Gegenverkehr. Der Gesundheit meines Mini`s zu Liebe entschied ich mich den Überholvorgang abzubrechen und direkt hinter der Schnarchnase wieder einzuscheren. Wieder musste ich relativ lange warten ehe ich wieder überholen kann.
Wäre ich der Sonntagsfahrer gewesen und hätte im Rückspiegel entdeckt, so eine lange Schlange hinter mir zu haben, dann wäre ich aus Rücksicht mal rechts ran gefahren um den Großteil davon vorbei zu lassen. Aber nein, der Blick in den Rückspiegel war wohl kaputt.. Wobei das manchmal auch schöne Eindrücke haben kann in den Spiegel zu sehen.
Als sich endlich die nächste Überholmöglichkeit ergab nutzte ich diese schließlich auch und fuhr davon. Die Schlafmütze wurde in meinem Rückspiegel immer kleiner und verschwand dann in der Ferne, lange danach hab ich kein Fahrzeug mehr hinter mir gesehen. Dann gings direkt auf die Autobahn um das letzte Stück nach Hause zu fahren. Die Autobahn war leer, weil ich wohl irgendwo nach der Sperrung aufgefahren sein muss. So angenehm von Stuttgart nach München zu fahren, war es für mich vorher noch nie.
Zwischen Merklingen und Ulm sind einige festinstallierte Blitzer platziert. Bei einem dachte ich einen Blitz wahrgenommen zu haben, kann aber auch eine Spiegelung sein, denn das Verkehrsleitsystem war ausgeschaltet und es würde mich wundern wenn ich zu schnell gefahren bin. Naja, sollte es mich geblitzdingst haben, dann werd ich das denk ich demnächst erfahren.
Kurz vor München dann setzt im Rückspiegel das Abendrot ein und lässte bischen Urlaubsstimmung aufkommen:
Kurz vor der Ankunft, naja ok 500 Meter bevor wir zu Hause waren dann ein Wendepunkte für die Chronik meines kleinen Mini`s, er hatte mit der heutigen Tour seine 100.000 Kilometergrenze überschritten. Irgendwie ein magischer Augenblick und ich fuhr rechts ran um genau an der Stelle wo die Marke überschritten wird ein Foto zu machen:
100000 Kilometer
Jetzt ist der Zähler wieder bei Null und ich könnte ja so tun, als wäre der Mini niegelnagelneu… Ist er aber leider nicht und ich bin stolz, dass er es soweit geschaft hat und ich geb mir beste Mühe ihn noch viel weiter zu bringen!
Wenn man die Checkpoints auf den Routendaten anklickt sieht man dass ich an einer Stelle wohl mit 167 km/h unterwegs gewesen sein muss.. Ein kleiner neuer Rekord für den Mini, der laut Fahrzeugbrief „nur“ 148 km/h schafft. 🙂